Fotoarchiv Gade

Cuxhaven
Niedersachsen



1990 bis 1994, teilweise Schwarzweiss / 50 Bilder
   
2013 Cuxhaven - Schiffe 2013


Cuxhaven. Flotte Lotsenboote und Ozeanriesen in der Elbmündung

3. Mai 2013. Wir befinden uns in Cuxhaven am Fluss Elbe, der hier in die Nordsee mündet. Am nordöstlichen Horizont, etwa 15 Kilometer entfernt, ist Schleswig-Holstein als schmaler Streifen erkennbar. Der Blick nach Norden zeigt die Nordsee. Es ist nicht definierbar, ob dies noch der Fluss ist oder schon das Meer. Beides stimmt je nach Blickrichtung. Momentan haben wir Ebbe. Mit kräftiger Strömung fließt das Wasser landabwärts. Es herrscht Frühlingswetter wie aus dem Bilderbuch. In der Sonne ist es warm, aber der kalte Wind erinnert an den nicht lange zurückliegenden Winter und weist auf die Nähe zur rauhen Nordsee hin. Auf dem Wasser ist allerhand los. Ozeanriesen fahren elbaufwärts nach Hamburg. Das Polizeiboot Bürgermeister Brauer aus Hamburg fährt nach Cuxhaven und macht eine Wende um den Chemikalien-Frachter Limar.

Vereinzelt sind Sportboote zu sehen, meist Segelboote mit Motorantrieb, die von ihren Skippern gekonnt durch das Gewässer gefahren werden. Im Gegensatz zum Fluss Havel, auf dem eine gemütliche Binnenschifffahrt praktiziert wird, sind die Boote hier im Elbmündungsgebiet mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs. Flussabwärts wirkt der Ebbstrom zusätzlich zum Motorantrieb. Die Berufsschiffe haben genug Kraft, um selbst gegen die drückenden Wassermassen zügig voranzukommen. Niemand fackelt lange, auch nicht bei der Einfahrt in den Hafen, die jeweils mit einem ohrenbetäubenden Schallsignal angekündigt wird.



Das Lotsenboot Nübbel bringt einen Lotsen zum elbaufwärts fahrenden RoRo Schiff Grande Togo. Das kleine orange Boot wird mit hoher Geschwindigkeit bewegt und rasch neben das riesige Schiff gebracht. Ein Lotse klettert eine Strickleiter zu einer Öffnung in der Bordwand empor. Das sieht selbst bei der heute wellenarmen Nordsee gefährlich aus. Für einen Büromenschen, der sich schon diesen Vorgang nicht zutraut, ist die Vorstellung derselben Tätigkeit bei schlechtem Wetter fast unvorstellbar. Kaum ist der Loste an Bord, rast das kleine Lostenboot wieder zurück und bremst durch einem engen Schwung in den Hafen, wie ein Eishockeyspieler, der durch eine rasche 90°-Drehung seine Kufen quer zur Fahrtrichtung bringt. Manöver dieser Art sind auf Binnengewässern mit dem Gebot, Wellenschlag zu vermeiden, nicht zu sehen, hier aber Routine. Jeder macht das, sogar die Polizei.