SilverFast versus VueScan

Die technologische Entwicklung der Filmscanner fand in den 1990ern statt bis in ihre Blütezeit um 2003. Damals wurde die entsprechende Software entwickelt, um sie zu steuern. Der hauptsächliche Schwachpunkt war in den Jahren leistungsschwache Computertechnik, die der heutigen in nahezu jeder Hinsicht weit unterlegen war. Aber sehr gute Scanner aus früheren Jahren sind bis heute unübertroffen. Wahrscheinlich gibt es seitdem keine wesentlichen Fortschritte, weil der Markt zusammengebrochen ist. Die digitale Fotografie hat die analoge nahezu verdrängt und somit kommt kaum neues Material nach, das gescannt werden muss. Ebenso ist auch der Bildermarkt zusammengebrochen. Die Honorare für Nutzungslizenzen sind in vielen Bereichen nur verschwindend gering, sodass wirtschaftlich arbeitende Archive, die sich aus ihren eigenen Ergebnissen erhalten, nur noch selten Personal zum Scannen von historischen Fotos nebst der dazu nötigen Technik finanzieren können.

SilverFast 8.8

In Deutschland entwickelte das Unternehmen LaserSoft in den 1990ern die Scansoftware SilverFast, während in den USA durch Ed Hamrick VueScan programmiert wurde. VueScan gab es viele Jahre nur in englischer Sprache, was der Verbreitung dieser Software im deutschsprachigen Raum entgegen stand. Dies änderte sich erst vor wenigen Jahren, also lange Zeit nach der Hauptphase des Scannens. SilverFast hingegen wurde schon früh u.a. durch die Kopplung mit Scannern von Linotype im professionellen Anwenderbereich allmählich zum Standard und wurde zunehmend im Bundel selbst mit einfachen Amateurscannern vertrieben. Die meisten heutigen Zeilenscanner werden mit einer SilverFast Version verkauft und es gibt erhebliche preisliche Unterschiede wenn die einfache (SE) Version dabei ist anstelle der umfangreicheren (Ai Studio).

Bei meiner vieljährigen Tätigkeit in vielen Arbeitsgruppen, die meist aus kargen Mitteln für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen finanziert wurden, war die Beschaffung von ausreichend vielen, gleichen und guten Scanner nie möglich, sodass im Laufe der Zeit ein Pool aus verschiedensten Geräten und Typen zustande kam. Um eine effiziente Einarbeitung zu gewährleisten, brauchte ich ein einheitliches Programm, das möglichst alle Scanner steuern konnte und in seiner Bedienung gleich war.

Deswegen verwendete ich VueScan, das in der Professional-Version rund 80 $ kostete und jeden Scanner ansprach, während SilverFast erheblich mehr kostete und immer nur für einen oder vier einige ganz wenige Scanner verwendbar war, sodass man für mehrere unterschiedliche Scanner auch mehrere Lizenzen brauchte. Im Rahmen der knappen Budgets der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen waren solche Ausgaben undenkbar.

Dadurch ergab sich eine gute Vertrautheit mit VueScan, aber auch immer wieder Begegnungen mit SilverFast beim Kauf von Scannern und somit regelmäßig auch Vergleiche, um festzustellen, ob die eine oder andere Software Vorteile hat.

Momentan überarbeite ich einige Webseiten zu diesem Thema auf photoinfos.com, wo seit 2003 mehrfach darüber berichtet wurde. Falls sich jemand dafür interessiert, sind hier einige Links:

SilverFast

SilverFast HDR

Konvertierung abfotografierter Farbnegative mit SilverFast HDR 8

Mit welcher Software scannt ihr?

Mich interessiert der aktuelle Stand. Wer von euch scannt noch? Womit und welche Software setzt ihr dafür ein? Habt ihr auch schon mal SilverFast mit VueScan verglichen – falls ja, zu welchen Erkenntnissen seid ihr gekommen?

4 Gedanken zu „SilverFast versus VueScan

  1. Da ich ebenfalls mehrere Scanner betreibe und eine universelle Software vorziehe, die auch den Wechsel zu neuen Betriebssystemen klaglos mitmacht, läuft bei mir VueScan. SilverFast ist auch in Ordnung, aber – wie der Artikel sagt – erheblich teurer. LG Lena

  2. VueScan ist mein Favorit, aber viele kennen das Programm gar nicht und bevorzugen deshalb SilverFast. Das ist auch gut, aber teuer, falls es nicht beim Scanner bei ist.

  3. Ich habe vor über 10 Jahren einen HP Scanjet G4050 gekauft und damit jede Menge Dias und Filme eingescannt. Und zwar mit der HP-eigenen Software. 5 Filmstreifen auf einen Rutsch waren möglich. Nach einem SW-Update der HP-Scannersoftware Jahre später war der Scanner per HP-Scansoftware nicht mehr ansprechbar. Rechergen ergaben, das die HP-Software neuerdings die Seriennummer des Scanner auswertet. Meine wurde nicht mehr unterstützt, obwohl der Scanner damals nach wie vor verkauft wurde. Jahrelang habe ich dann keine Filme mehr eingescannt, bis ich auf Vuescan stieß. Zwar arbeitet der Mehrfachmodus von Vuescan nicht so gut wie der von der HP-Software, aber ich konnte wieder einige Dias usw. in einem Rutsch scannen. Seit 5 Jahren nutze ich nun VueScan Pro und bin zufrieden.

  4. Auch ich verwende Vuescan – nutzbar für 5 PCs und hier mit einem HP CM2320 und einem Dia/Negativ Scanner von Silvercrest (Lidl) für alte Dias. Nachbearbeitet werden die Tif Dateien mit Faststone Image Viewer, das auch bearbeiten kann – dann als jpg gespeichert. Schnell, preiswert und effektiv. Support von Familie Hamrick für Vuescan ist großartig.

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