Fotoarchiv Gade

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Dieses Konvolut mit Bilder aus der Zeit des Nationalsozialismus gelangte um 2005 in das Fotoarchiv Gade. Die Aufnahmen und deutschsprachigen Aufzeichnungen ließen erkennen, dass die Fotografin anfangs noch eine Schülerin an einer Schule in den Niederlanden war. Leider war nicht mehr zu ermitteln. 2025 entdeckte einer ihrer Nachfahren diese Bilder auf dieser Website und konnte die Fotografin identifizieren: Suse Groesel

1938

01 Österreich Inntal
02 Österreich
03 Österreich
04 Stuttgart
05 Stuttgart
06 Österreich Salzburg
07 Österreich Salzburg
08 Niederlande
09 Niederlande

Suse Groesel (später verheiratete Sell, später verheiratete Paglusch), 1922 geboren in Amsterdam, verstorben 1997 (?) in Mülheim an der Ruhr.

Suse Groesel war die Tochter des Bankiers Fritz Groesel und seiner Frau Grete Groesel-Weinstein. Ihre Familie zog 1919 nach Amsterdam, wo ihr Vater in der Zweigniederlassung der Bank Mendelssohn & Co. arbeitete. Sie wurde 1795 von Joseph Mendelssohn gegründet wurde, hatte ihren Hauptsitz in Berlin und gehörte zu den führenden Banken Preußens und Deutschlands. Ab den 1850er Jahren pflegte sie enge Beziehungen zum russischen Zarenhof und dominierte den mitteleuropäischen Markt für russische Staats- und Eisenbahnanleihen. Diese Verbindungen endeten jedoch mit dem Ersten Weltkrieg und der Russischen Revolution.

Während der NS-Zeit wurde die Bank 1938 im Rahmen der sogenannten "Arisierung" gezwungen, ihre Vermögenswerte an die Deutsche Bank zu übertragen. Die jüdischen Teilhaber, darunter Fritz Mannheimer, mussten ihre Anteile aufgeben, und die Bank wurde liquidiert. Das Hauptgebäude der Bank befand sich in der Jägerstraße 49–50 in Berlin und ist heute ein denkmalgeschütztes Bauwerk. Die Niederlassung in Amsterdam wurde von Fritz Mannheimer geleitet und war auf Anleihegeschäfte und Börsenhandel spezialisiert. Fritz Groesel leitete die Anleihe-Abteilung.

Suse hatte zwei Schwestern: Carla, ihre ältere Halbschwester, und Brigitte, ihre jüngere Schwester (*1925, †2017 in der Nähe von Wiesloch). Ihre Kindheit und Schulzeit in Amsterdam wurden von den beruflichen und gesellschaftlichen Aktivitäten ihres Vaters geprägt, wie im Entnazifizierungsbogen von Fritz Groesel detailliert beschrieben.

Während ihrer Jugend entwickelte Suse eine Leidenschaft für Schauspiel und Tanz. Ihre berufliche Laufbahn als Tänzerin endete jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme, und sie widmete sich stattdessen dem Unterrichten. Auch ihr Ehemann Wolfgang Sell, Künstler und Hornist, konnte nach dem Krieg seinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter ausüben.

Suses Kriegstagebuch, das im Nachlass ihrer Tochter gefunden wurde, beschreibt die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf ihre Familie. Der im Tagebuch erwähnte "Wolf" war Wolfgang Sell, der zu dieser Zeit als Soldat in Westeuropa diente.

1939

10 Stuttgart
11 Wimpfen
12 Wimpfen Hornberg
13 Moosbach Nekarelz Neckarsteinach
14 Heidelberg
15 Speyer Worms
16 Niederlande Polderburg und Spakenburg
17 Niederlande Amersfoort Spakenburg
18 Niederlande Bruessel Belgien
19 Belgien Gent
20 Belgien Bruegge
21 Haarlem letzter Schultag
22 Görlitz Breslau
23 Riesengebirge
24 Polen Hirschberg

1940

25 Amsterdam Salzburg
26 Salzburg Wilhelm Decker
27 Österreich Himmelberg
28 Österreich Feldkirchen
29 Österreich Flatschach Graz
30 Österreich Graz
31 Österreich Bruck RAD
32 Österreich RAD
33 Österreich RAD Villach Himmelberg
34 Österreich Faak Villach Himmelberg
35 Österreich Villach Gerlitzen
36 Österreich Gerlitzen Feldkirchen Himmelberg
37 Österreich
38 Oesterreich Reichsarbeitsdienst Himmelberg
39 Oesterreich Tiebelbach Taferne

1941

40 Österreich Kartoffelernte
41 Ostpreussen
42 Niederlande Zandvoort

1942 - 1943

43 1942 Berlin Delft
44 1942 - 1943