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Bilddatenbank oder Alben aus HTML Seiten?

© Thomas Gade

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Technische Geschichte

In der Anfangszeit (Ende der 1990er) stellte man Bilderalben für das Internet überwiegend mit statischen HTML-Seiten her. Einige Bildverwaltungsprogramme enthielten dafür bereits Ende der 1990er gute Assistenten. FotoStation ist seit Version 4 (erschienen 2000) besonders komfortabel und bis heute (Juni 2020 / Version 8) dafür immer noch am besten geeignet, weil die Webtemplates (Design- und Funktionsvorlagen) leicht editierbar sind. Das ist einzigartig.


Webassistent von FotoStation

Mobile Friendly Content

Als um 2015 der Druck stieg, Webseiten mobile-friendly zu programmieren, damit sie sowohl auf großen Monitoren als auch auf den kleinen Displays von Smartphones und Tablets in angepasster Darstellung ordentlich aussahen, schien das zunächst ein Ende der herkömmlichen HTM-Seiten anzukündigen.

Die HTM-Seiten von medienarchiv.com sind mit Dreamweaver erstellt worden und mit einem einzigen Template verknüft. Das ist eine Designvorlage mit Kopf- und Fußzeile, die Inhaltsverzeichnisse und Verknüpfungen enthalten. Bei einer Veränderung eines Tempels werden alle damit erstellten Seiten automatisch angepasst.

Auf fivver.com wurde ein Programmierer in Bangladesch gefunden, der das Template responsiv machte und die nötigen Zusatzdateien lieferte. Die Verwandlung der starren HTML-Seiten zu responsiven dauerte etwa drei Wochen mit zahlreichen individuellen Anpassungen für unterschiedliche Seitentypen aus mehreren Jahren. Ohne die hervorragende Suche/Ersetzen Funktion von Dreamweaver wäre das nicht möglich gewesen. Ungefähr 50.000 HTML-Seiten konnten so modernisiert werden.

HTML-Seiten sind robust, aber ohne dynamische Suchfunktionen, die nur Datenbanken im befriedigenden Maße anbieten. Deshalb sind HTML-Alben nur mit klar gegliederten Indexen und thematischer Kategorisierung sinnvoll.

Datenbanken

Bilddatenbanken mit Suchfunktionen waren in den 1990ern fast nur in Verlagen, Bilderagenturen und großen Archiven zu finden. Nur wenige Leute hatten die Motivation und speziellen Fähigkeiten, um eigene Lösungen zu entwickeln. Ab 2003 wurden jedoch diverse lizenzfreie Bilddatenbankprogramm im Web veröffentlicht und von Informatikern weltweit weiter entwickelt. Dazu gehört die Coppermine Photo Gallery (Erscheinungsjahr 2003), die bis heute kostenlos zu haben ist und immer noch aktualisiert wird.

Neben den HTML-Seiten teste ich seit 2010 verschiedene Bilddatenbanken. Sie basieren auf sogenannten mysql-Datenbanken und der Installation eines Programms auf dem Server des Webhosters. Die mysql-Datenbank ist ein kritischer Faktor. Erleidet sie einen Schaden oder geht verloren und es besteht keine einigermaßen aktuelle Sicherung, ist die Online-Präsenz möglicherweise unwiederbringlich kaputt. Individuellen Anpassungen der Bilddatenbank können bei Updates verloren gehen, doch kommt man aus Sicherheitsgründen nicht um sie umhin. Bis 2013 waren die Kosten zum Hosten flotter und umfangreicher Bilddatenbanken relativ hoch. 2014 kam es zu einer deutlichen Preisreduzierung bei gleichzeitiger Einführung besserer Technik.

Problematisch sind Updates bei Bilddatenbanken und beim Hoster. Fertig-und-Gut, wie bei schlichten HTML Seiten gibt es mit solchen Systemen leider nicht. Eine gewisse Aufmerksamkeit und gelegentliche Anpassungen sind bei Bilddatenbanken immer nötig. Aus den verschiedenen Bilddatenbanken, die ich ausprobierte, erwiesen sich drei als empfehlenswert: Coppermine Photo Gallery, Pixtacy und WPPA+ (= Plugin von Wordpress).

Coppermine Photo Gallery

Aktuell enthält medienarchiv.com neben seinen vielen HTML-Seiten eine zusätzliche Coppermine Photo Gallery.

Um Risiken durch die Datenschutzgesetze zu minimieren, ist die Registrierung und Beteiligung durch andere Benutzer deaktiviert. Sie können daher auch keine Bilder bewerten und nur im Ausnahmefall kommentieren. Die Kommentarfunktion nutze ich manchmal, um sachkundige Benutzer an der Bildbeschriftung zu beteiligen, wie zum Bestimmen von Pflanzen. Dafür muss man nicht registriert sein. Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben. Coppermine ist kostenlos.

WPPA+ (für Wordpress)

Eine Alternative zu Coppermine ist 'WP Photo Album Plus' (WPPA+). Der niederländische Macher, Jaap Breetvelt, eigentlich ein Orgelbauer, leistet eine großartige Arbeit. Seit 2019 sind der Funktionsumfang sowie die Konfigurierbarkeit als auch die Gestaltung des Aussehens auf einem hohen Niveau. Besonders attraktiv ist dabei, dass WPPA+ in WordPress eingebettet ist, für das es viele Designvorlagen (Themes) gibt und zahlreiche Plugins, die den Funktionsumfang stark erweitern. Auf jeden Fall hat WPPA+ ein erheblich besseres Verhältnis zu den Suchmaschinen als Coppermine. Vorteilhaft ist auch, dass parallel zum Fotoarchiv WordPress genutzt werden kann, um Beiträge zu den Fotoserien zu veröffentlichen. Unklar ist die Nachhaltigkeit einer solchen Installation, weil viele Plugins und WordPress selbst in relativ kurzen Abständen geupdated werden und es dadurch zu Inkompatibilitäten kommen kann. Aus heutiger Sicht (2019) würde ich von den drei genannten Datenbanken WPPA+ als besten Kompromiss empfehlen. WPPA+ und WordPress sind kostenlos.

WPPA+ eignet sich sehr gut zum Kombinieren eines Fotoarchivs mit Artikeln. Ich verwende es für kleinere Projekte. Siehe dieses Beispiel:

berlinpotsdamerplatz.de

Pixtacy

Im Jahre 2009 war die Idee vom eigenen Bildershop im Internet für mich noch nicht vom Tisch. Damals erschien die Software Pixtacy. Sie stammt von einem Programmierer aus Bremen, ist kostenpflichtig und sehr gut gemacht hinsichtlich des Umgangs mit den Fotos. Darüber hinaus bietet sie Verkaufstools, die weitgehend mit den Handelsrechten in Deutschland kompatibel sind. Allerdings lohnt sich der Aufwand durch die rechtlichen Rahmenbedingungen und den Betreuungsaufwand erst ab einem auskömmlichen Umsatz, den am ehesten wohl Hochzeits- oder Schulfotografen erreichen. Sie können Pixtacy verwenden, um die Fotos von den Events zu vermarkten. Mit Pixtacy kann durch Verknüpfungen mit Dienstleistern das Erstellen von Fotoprodukten, die dazugehörige Logistik und Bezahlung weitgehend automatisiert werden. Pixtacy liefert die besten Werkzeuge zum Einrichten eines DIY-Bildershops.

Jedoch wurde Pixtacy für große Bildschirme entwickelt und ist bis heute (Mai 2019) nicht wirklich mit den Anforderungen an ein mobile-friendly Design kompatibel. Die Gestaltung eines passablen individuellen Designs, welche sowohl auf einem großen Monitor als auch auf einem Smartphone gut aussieht, ist nur Benutzern mit sehr guten Programmierkenntnissen einigermaßen verlässlich möglich. Ich habe es mehrmals versucht und schließlich aufgegeben. Die Version 5 (2020 erschienen) habe ich nicht mehr ausprobiert.

HTML-Seiten oder Bilddatenbank?

HTML-Seiten sind nachhaltig und robust. Hat man einmal gelernt, sie zu erstellen, ist der Wiedereinstieg auch nach längerer Unterbrechung unproblematisch. Das kann man von einer Bilddatenbank nicht behaupten. Laufend ist mit Updates zu rechnen. Komplizierte Konfigurationsvorgänge vergisst man schnell und muss sich später bei erneutem Bedarf wieder einarbeiten.

Datenschutzrechtlich ergeben sich aus Datenbanken Risiken, die mit HTML kaum auftreten. Für den Betreiber einer Bilddatenbank ist trotz Konfiguration nach bestem Wissen nicht ausgeschlossen, dass Besucher doch etwas anrichten, wovon man glaubt, dass es durch die getroffenen Einstellungen ausgeschlossen ist.

Eine komplett auf HTML-basierende Website kann auf einem Datenträger gespeichert werden und offline genutzt werden. HTML ist leicht zu gestalten. Zudem hat eine Website mit vielen HTML-Seiten SEO Vorteile.

Vieles spricht für thematisch strukturierte, herkömmliche HTML-Seiten, die über thesaurierende Inhaltsverzeichnisse organisiert sind. Aber es ist nicht möglich, eine interne Suchmaschine einzufügen, die dynamische Tableaus mit den Ergebnissen aufbaut. Andererseits gehen Bilder nicht unter, die eventuell unvollständig oder falsch beschriftet wurden. Auch bieten Datenbanken die Möglichkeit, Verkaufstools einzubinden. Wer solche Ambitionen hat, kommt nicht um die Datenbank herum.

Für geschlossene Bestände, wie fotografische Nachlässe, finde ich HTML-Seiten besser, während Datenbanken besser geeignet sind für Themen, zu denen ständig neue Fotos aufgenommen werden und älteres Bildmaterial manchmal ausgemustert wird.

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